Sie erleben in Beziehungen im privaten oder beruflichen Feld Spannungen und Konflikte.
Sie sind mit Beziehungskrisen oder Trennungssituationen konfrontiert.
Sie wollen Nähe und Distanz in Beziehungen in eine gute Balance bringen.
Sie wollen in echter Herzensverbindung zu anderen sein, fürchen aber, sich darin zu verlieren.
Es fällt Ihnen schwer, mit Ihren Gefühlen in Kontakt zu treten und sich offen zu zeigen.
Sie sind sich unsicher darüber, was Sie in einer Partnerschaft leben möchten.
Ich, du, wir - eine Dynamik des Lebens
Die Hintergründe von Beziehungsproblemen
Unser Leben wird von zwei Grundkräften in Bewegung gehalten - dem Bedürfnis nach Verbindung und Beziehung und dem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Freiheit. Wir können diese beiden Kräfte schon ganz früh in der Kindheit beobachten. Zunächst braucht das Kind die Bindung zu Mutter und Vater, es sucht Halt, Schutz, Fürsorge und liebevolle Spiegelung. Je mehr es sich in einer sicheren Bindung fühlt, desto freier wird es das Leben erkunden und sich selbst entfalten wollen. Umgekehrt heißt das: wenn die Bindung zwischen Kind und Eltern unsicher oder ambivalent ist, dann leidet die Entwicklung der Autonomie und des Selbstvertrauens des Kindes. Die Situation ist außen nicht immer auf den ersten Blick zu durchschauen, denn es kann sein, dass ein bindungsgestörtes Kind nach außen nicht unsicher und anhänglich wirkt. Es könnte seinen Mangel an Bindungssicherheit überspielen und Mama und Papa zuliebe tapfer in die weite Welt hinausziehen.
Vom kindlichen zum erwachsenen Beziehungsmuster
In der Arbeit mit Themen der zwischenmenschlichen Beziehung geht es um Themen von Nähe und Distanz, Wertschätzung und Ablehnung, Anpassung und Widerstand, Angst und Vertrauen, Intimität und Schutz. Dabei ist immer die Frage: wie stark bei den Beteiligten der Drang zur Verbindung und der Drang zur Unabhängigkeit ausgeprägt? Die konkrete Dynamik wird die Regie führen. Der erste Schritt besteht hier darin, bewusst zu machen, dass bestimmte unreife, aus der Kindheit übernommene Bindungsmuster wirken und somit eine reife Beziehung auf Erwachsenenebene erschweren. Eine solche reife Beziehung bedeutet, dass beide Bedürfnisse angemessen zur Geltung kommen. Die Beteiligten fühlen und erkennen: ja, ich suche die Verbindung und den Kontakt zu dir, und ja, ich brauche auch meinen Raum für mich und meine Grenzen. Wenn dies wechselseitig gesehen und akzeptiert wird, steht einer bewussten Beziehungsgestaltung im Hier und Jetzt nichts mehr im Weg.
Die reife Beziehung - realistisch und herzensgeleitet
Im Arbeitsleben wird der Einfluss der zwischenmenschlichen Gefühle eher unterschätzt, in privaten Beziehungen werden oft überhohe Ansprüche an die Qualität der Beziehung gestellt und somit die Möglichkeit ihrer Erfüllung erschwert. Daher ist die Arbeit mit Beziehungsproblemen in den verschiedenen Kontexten recht unterschiedlich. Im Arbeitsleben geht es meist zunächst darum, mehr Vertrauen und Nähe zu schaffen, damit sich die Menschen wieder wechselseitig besser spüren, Empathie füreinander entwickeln und dann verlässliche Vereinbarungen treffen können. Im Privatleben geht es oft eher darum, dass die Beteiligten zunächst einmal gesunde Distanz zueinander entwickeln und von dort wieder neue, realistische und gefühlskongruente Beziehungsangebote machen.
Ich bin nicht so, wie du es dir wünschst. Ich bin nicht so, wie du es befürchtest.