Seitdem die Regierung am 18.03.20 die Botschaft "Es ist ernst! Nehmen Sie es auch ernst!" übers Fernsehen verbreitet hat, sind die Menschen folgsam. Man hält sich an die Auflagen. Man geht einander auf dem Bürgersteig aus dem Weg. In der Drogerie wird der Abstand eingehalten. Viele sagen: "Ich will meinen Beitrag leisten, dass wird gut durch die Krise kommen."
Auch ich will, dass Gefahren für die Gesundheit ernstgenommen und geeignete Maßnahmen gegen Erkrankung ergriffen werden. Das wollte ich auch schon früher. Ich mache mir schon seit langem Sorgen darüber, warum so viel Nitrat in unser Grundwasser kommt und warum in meinem Körper, den ich seit Jahr und Tag mit ökologischen Nahrungsmitteln versorge, Glyphosat zu finden ist. Ich bemerke den rasanten Ausbau von Mobilfunkanlagen und die beharrliche Duldung von Feinstaub in unserer Luft. Da frage ich mich: "Nehmt ihr das ernst?" Ich frage mich auch, ob die Klimakrise oder die Gefahr durch Nuklearwaffen ernstgenommen werden, bei all dem Geld, das Jahr für Jahr in die Aufrüstung der NATO und die Subventionen für den Kohlebergbau geht. Doch zurück zu Corona: Mir ist bei dieser Krise gar nicht wohl. Ich bin kein Arzt, ich schaue nicht auf Schnupfen, Husten oder Fieber. Ich achte darauf, was mit mir und den Menschen, die mir begegnen, geschieht. Ich nehme wahr, wie diese Ereignisse wahrgenommen, bewertet und gefühlsmäßig verarbeitet werden. Ich höre genau hin, auf welche Art und Weise wir darüber sprechen, wie der Ton dabei ist, wie wir einander zuhören. Ich achte darauf, ob die Menschen bei sich oder außer sich sind, ob sie zugänglich für Argumente sind oder zu Projektionen und vorschnellen Schlussfolgerungen neigen. Solche Beobachtungen sind natürlich immer subjektiv und durchaus fehleranfällig, zumal ich ja in diesem Fall ein Mitbetroffener bin. Ich wage es trotzdem. Was ich beobachte: Angst. Angst in vielen Ausprägungen und Auswirkungen. Angst vor der eigenen Erkrankung oder der der Angehörigen. Angst vor dem großen Sterben. Angst vor Ansteckung. Angst vor immer drastischeren Maßnahmen der Infektionsvermeidung. Angst davor, wirtschaftlich in die Knie zu gehen. Angst davor, von einem totalitären Maßnahmenstaat kontrolliert zu werden. Angst vor dem Alleinsein, vor dem Eingesperrtsein, vor dem Chaos. Angst ist im Prinzip nichts Schlechtes, sondern ein Mechanismus, den unser Organismus hat, um sich selbst vor Schaden zu schützen. Auch Tiere haben Angst, es muss also einen tiefen lebenserhaltenden Sinn haben. Doch Angst kann natürlich auch täuschen, verwirren und schwächen. Dann vernebelt sie das Urteilsvermögen und führt zu selbstschädigendem Aktionismus. Angst, wenn nicht erkannt und bewusst verarbeitet, provoziert die Suche nach radikalen Lösungen, die dann vor allem dazu dienen, die Angstspannung zu entladen, und nicht dazu, das Ausgangsproblem zu lösen. Menschen, die ihre eigene Angst wenig spüren und dann Radikallösungen produzieren, wirken sehr überzeugend auf ihre Umgebung. Sie scheinen genau zu wissen, was sie tun, und kommen deswegen gut an bei Menschen, die ihre Angst sehr stark empfinden und sich von ihrer Angst verunsichert und desorientiert fühlen. So bekommen wir die perfekte Angstkonstellation: die einen ergreifen harte Maßnahmen, die anderen fügen sich dem Regiment. In dieser Atmosphäre wird die Kommunikation immer ungenauer, intoleranter und verzerrender. Der Ton wird aggressiver und autoritärer. Angst wird gleichzeitig geschürt und bekämpft. Andersdenkende, die sich zu Wort melden, werden diffamiert oder ausgegrenzt. Und so wird alles allmählicher immer verrückter. Wie gehen wir am besten mit unserer Angst um? Wir sollten unsere eigene Angstanfälligkeit anerkennen und danach streben, Stress- und Schockwirkungen abzubauen, um wieder klar im Kopf zu werden und das innere Gleichgewicht wiederherzustellen. Es geht darum, mit Realitätssinn und Urteilskraft, Dialogbereitschaft und Dialogfähigkeit an die Sache heranzugehen. In Bezug auf den Corona-Virus sollten wir uns also fragen: Ist die gefühlte Gefahr eine echte Gefahr? Ist Covid wirklich so gefährlich wie angenommen? Und sind die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus angemessen? Genau zu diesen Fragen haben sich verschiedene Lungenfachärzte und Virologen wie Dr. Wodarg, Prof. Bhakdi, Prof. Dr. Scheller und Prof. Dr. Mölling geäußert. Ihre Antworten stellen die besondere Gefährlichkeit des Covid 19-Virus in Frage. Ich poste hier stellvertretend den offenen Brief von Prof. Bhakdi an die Bundeskanzlerin. Angst ist ansteckend, aber auch Vertrauen und Aufklärung. In diesem Sinne: Wage es, dir dein eigenes Urteil zu bilden!
2 Kommentare
Die gegenwärtige Coronavirus-Pandemie hält viele Menschen in Atem. Sie sind besorgt und haben Angst - um Gesundheit, wirtschaftliche Sicherheit, weltwirtschaftliche Auswirkungen und bürgerliche Freiheiten. Es ist schwierig, sich von dieser aufgeladenen Atmosphäre aus Aufregung und Angst nicht anstecken zu lassen. Doch genau das ist jetzt wichtig: sich nicht mitreißen zu lassen von Verunsicherung und Panik, sondern sich bewusst zu machen, was hier geschieht und was das für uns bedeutet.
Der erste Punkt: Der Virus ist kein Feind, sondern Teil der Natur. Viren können der Gesundheit schaden, keine Frage, doch das Bekämpfen von Symptomen ist nicht der Kern der Heilkunst. Echte Medizin beruht auf Prävention, also auf einem Verständnis, worin Gesundheit besteht und wie sie, auch unter dem Andrang von schädlichen Einflüssen, erhalten werden kann. Vorbeugen ist besser als heilen. Klar, wenn wir Angst haben, meinen wir, es hilft uns zu wissen, wer der "Feind" ist und wie wir ihn bekämpfen können. Doch diese Sicht folgt der Logik der Angst. Wenn wir nicht weiter denken als Quarantäne, Todesfallzahlen und Maßnahmenkataloge, verpassen wir die Lektionen dieser Krise. Wir haben eine Krise, die zu uns passt. Denn der Corona-Virus ist nur so gefährlich, wie unser globales Immunsystem geschwächt ist. Aus präventiver Sicht müssen wir also zunächst fragen: Wie steht es um unser globales Immunsystem? Das Immunsystem der Erde ist schon seit langem schwersten und sich immer weiter steigernden Belastungen ausgesetzt. Hier in Deutschland leben die Menschen schon seit vielen Jahren mit überhöhten Feinstaubwerten. Der Autoverkehr nimmt ungebremst zu, er verstopft die Arterien der Stadt und verschmutzt die Luft. Unsere Landwirtschaft zerstört die Lebensräume von Pflanzen und Tieren, die Böden und Grundwasser werden immer weiter vergiftet. Wenn wir gesundes Essen zu uns nehmen wollen, müssen wir konventionelle Lebensmittel meiden, weil sie mit ihren hohen Anteilen an Zucker, Fett und chemischen Zusatzstoffen den Körper krank machen. In den Industrieländern leiden zahlreiche Menschen an Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Gefäßerkrankungen, während in wirtschaftlich notleidenden Ländern Hunger und Armut grassieren. Weltweit dringt die industrielle Landwirtschaft immer weiter vor, der Abbau von Bodenschätzen macht nicht halt vor Regenwäldern und den letzten Wildnissen dieser Erde. Ganz zu schweigen von der ungebremsten Verfeuerung fossiler Energieträger, die unser Klima aus den Angeln hebt und globale Katastrophen heraufbeschwört. Und die Gesundheit? Auch die Gesundheit ist zum Geschäft geworden, weswegen im Gesundheitswesen alle unprofitablen Kapazitäten abgebaut werden. Und jetzt haben wir also diese Corona-Krise. Und wieder denken wir, dass nicht wir selbst schuld sind, sondern ein besonders gefährlicher Virus, dem man den Krieg erklären kann. Wieder denken wir, dass wir nur erst diesen Feind besiegen müssen und danach alles wieder gut ist. Gewiss, auch ich finde es sinnvoll, das Notwendige zu tun, um das aktuelle Infektionsrisiko zu mindern. Doch bleiben wir in der Symptombekämpfung stecken, wenn wir aus dem, was jetzt geschieht, nicht weitergehende Lehren ziehen. Wir brauchen eine Wiederentdeckung des ganzheitlichen Prinzips der Prävention, die sich zuerst um das Unterlassen des Schädlichen und das Pflegen des Förderlichen kümmert. Wir brauchen ein Verständnis von Gesundheit, das das eigene Wohlergehen nicht trennt von dem Wohlergehen anderer Menschen und Lebewesen auf dieser Erde. Gesundheit kann niemals auf Umweltzerstörung, Ausbeutung, Konsumzwang und Gerätemedizin beruhen. Gesundheit entsteht aus gesunden, friedlichen Beziehungen - zu uns selbst und unserem Körper, zu unseren Mitmenschen, ganz gleich, wo sie leben, und zur Natur in allen ihren Formen. |
Guido Ingendaay
Ich schreibe zu persönlichen, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Themen. Die gemeinsame Perspektive ist das authentische Leben, das die Möglichkeiten innerer Entfaltung, echter Begegnung und Gemeinschaftlichkeit erforscht. Mehr zu mir finden Sie hier.
Kategorien
Alle
Archiv
November 2024
|